Dio ist "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ – diesen Titel trägt das Gymnasium Dionysianum seit dem vergangenen Dienstag nun auch offiziell. Im Beisein aller Schülerinnen und Schüler, der Lehrerinnen und Lehrer und vieler Eltern überreichte Michael Sturm von „mobim“ (Mobile Beratung im Regierungsbezirk Münster) Urkunde und Plakette an Schulleiter Oliver Meer und Lutz Vollgold vom schulinternen Arbeitskreis.
Um den Schülerinnen und Schülern in Erinnerung zu rufen, was sich hinter diesen Schlagworten verbirgt, fand bereits in der Woche zuvor ein gleichnamiger Projekttag für die Jahrgangsstufen 5 und 6 statt. Lehrerinnen und Lehrer verschiedener Fachschaften hatten Projekte vorbereitet, die das Thema von ganz unterschiedlichen Perspektiven betrachteten.
Ann-Christin Blöcher, Kirsten Leusder und Caroline Lotz erarbeiten zunächst mit den Kindern, was sich diese unter den Begriffen vorstellten und aus welchen Gründen Menschen diskriminiert werden. Anschließend entwickelten die Schülerinnen und Schüler kurze Szenen, in denen nicht nur die Diskriminierung dargestellt wurde, sondern auch Lösungsansätze gesucht wurden. Ihre Ergebnisse hielten sie auf Plakaten fest.
Mit philosophischen Gedankenspielen zur Frage nach einem glücklichen Leben führten André Bojer und Christopher Herting in das Thema ein. Auch in diesem Projekt lag ein Schwerpunkt auf der szenischen Erarbeitung.
Dass Menschen wegen ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihrer Religion diskriminiert werden, war Thema im Projekt von Julia Brüwer und Lutz Vollgold. Unter anderem recherchierten die Kinder die Situation an ihrer Schule und stellten fest, dass immerhin 9% aller Schülerinnen und Schüler am Dio einen Migrationshintergrund haben. Aus welchen Teilen der Welt diese nach Rheine kamen, stellten die Projektteilnehmer auf einer Karte dar.
Ina Peterek beschäftigte sich in ihrem Projekt mit dem Thema „Diskriminierung aufgrund von Behinderungen“ und ließ die Kinder am eigenen Leib erfahren, welchen Schwierigkeiten z.B. blinde Schüler oder Rollstuhlfahrer jeden Tag im Schulalltag ausgesetzt sind.
Im Musikprojekt unter der Leitung von Musiklehrer Stefan Bäumker nahmen die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Version des Liedes „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten auf, in dem es um vermeintliche Erklärungen für neonazistische Taten geht. Auch ein Cover zur eigenen CD erstellten die Kinder selbst.
In der Bibliothek recherchierten die Kinder gemeinsam mit Marion Rech-Rapp, welche Kinder- und Jugendbücher sich mit dem Themenkomplex beschäftigen, und waren erstaunt, wie viele Bücher sie fanden. Auf langen Leinen, die quer durch die Bibliothek gespannt wurden, und in den Schaukästen stellten sie ihre Ergebnisse in Form von Büchersteckbriefen aus.
Eine künstlerische Form der Auseinandersetzung mit dem Thema bot das Projekt von Maria Kegel-Brandenburg und Irmgard Sabelus, in dem Bilder und Plakate erstellt wurden, die beispielsweise Schriftzüge zeigten wie „Gegen Rassismus!“ oder „Stoppt Diskrimierung!“.
Die Redakteure der extra für diesen Tag gegründeten Schülerzeitung „Dio Courage“ schließlich informierten sich über die Arbeit in den Projekten und dokumentierten diese in einer immerhin neun Seiten starken Ausgabe, in der neben den Projektberichten Interviews, Rätsel und Comics zu finden waren. Die jungen Journalisten sowie ihre betreuenden Lehrerinnen Antje Burkhard und Kirstin Drobietz waren sichtlich stolz auf ihr Werk.
Bei der abschließenden Präsentation der Ergebnisse des Tages in der Aula wurde deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe sich in allen Projekten sehr intensiv mit dem Thema Diskriminierung auseinandergesetzt hatten.
(Text und Bilder: Antje Burkhard)