Biologie bilingual (E)
Bilingualer Biologieunterricht
„Naturwissenschaften sind doch schon auf Deutsch kompliziert genug, wieso dann das auch noch auf Englisch lernen?“ fragt sich sicherlich der Eine oder Andere, aber es zeigt sich zunehmend, dass dieser Gedanke beiseitegeschoben werden kann, denn die Argumente für bilingualen Biologieunterricht sind vielfältig und überzeugend:
Warum?
Argumente für bilingualen Biologieunterricht:
- Englisch ist DIE internationale Wissenschaftssprache (lingua franca) in den Naturwissenschaften. Inzwischen werden Forschungsergebnisse nahezu ausschließlich auf Englisch veröffentlicht. Naturgesetze gelten universell und weltweit einheitlich. Fachtermini sind oft sehr ähnlich, die Formelsprache ist international.
- Bilingualer Biologieunterricht legt dadurch einen wichtigen Grundstein für die Studierfähigkeit und die Arbeitswelt, denn die Beherrschung der englischen Fachsprache wird oft im Studium und im Beruf vorausgesetzt.
- Bilingualer Biologieunterricht unterstützt eine genaue und sorgsame Arbeitsweise, da die exakte Erschließung fremdsprachiger Texte ein gründliches Lesen und eine vertiefte Auseinandersetzung fordern.
- Der Biologieunterricht bietet gerade auch vielfältige visuelle Vermittlungsmöglichkeiten und sinnlich „Erfahrbares“ (Experimente, lebende Objekte, Modelle, Fotos, Filmmaterial, Tabellen, Graphen und Diagramme), die das Lernen und die Wissensvermittlung in der Fremdsprache deutlich erleichtern.
- Biologie bietet ein erhebliches Potential für Handlungsorientierung. Authentische Situationen bieten reale Sprechanlässe („ForscherInnen im Labor“). SchülerInnen nehmen den bilingualen Biologieunterricht oftmals als willkommene Abwechslung wahr und verwenden die englische Sprache in neuen Kontexten und stärken dadurch insbesondere ihre mündliche Ausdrucksfähigkeit.
Wie läuft der bilinguale Biologieunterricht ab?
Grundsätzlich wird der bilinguale Biologieunterricht dreistündig (statt zweistündig, zu Zeit in der Regel in 9.1 oder 9.2) unterrichtet, so dass genügend Zeit ist, um Wortschatz zu erarbeiten, sprachliche Übungen einzubauen und verschiedene methodische Zugänge (zum Teil aus dem bekannten Englischunterricht: mediation, listening, viewing/listening, reading (skimming, scanning), describing pictures/ graphs) zu ermöglichen.
Die Fachinhalte stehen dabei eindeutig im Vordergrund und der Unterricht läuft bilingual, also zweisprachig ab, damit die SchülerInnen auch die deutsche Fachsprache beherrschen. Die Erarbeitung eines neuen Fachinhaltes erfolgt in der Regel auf Englisch, um ein entsprechendes Vokabelregister aufzubauen und ihre Sprachfertigkeit angemessen zu entwickeln. Aber im zweiten Schritt ist ein Rückgriff auf die Muttersprache – auch im Sinne der Mediation – durchaus möglich.
Bei der Bewertung der Schülerleistung in den bilingualen Sachfächern sind in erster Linie die fachlichen Leistungen zu beurteilen. Die Leistungsbewertung unterliegt hier den Vorgaben des Sachfachs, also der Biologie. Selbstverständlich werden sprachliche Fehler angemessen korrigiert, allerdings soll der Sprachfluss dabei nicht gestört werden. Die schriftliche Überprüfung des erlernten Wortschatzes (unterstützt durch die App Quizlet) und der biologischen Inhalte ist ein weiterer Bestandteil der Leistungsbewertung.
Hier einige visuelle Einblicke…
Stellwand am Tag der offenen Tür zum bilingualen Unterricht am Dionysianum: