
Zum Stand der Digitalisierung des GY Dionysianum
Die Stadt Rheine stellt für den Präsenz- und Distanzunterricht online-Lernplattformen und Tools wie iServ (Datei- und Videokonferenzsystem usf.) und WebUntis zur Verfügung, die gut und lastsicher laufen.
Weiterhin gibt es 8 Klassensätze an iPads (mit passenden Apps für einzelne Fächer). Alle Lehrkräfte sind mit Dienst-iPäds ausgestattet. Die Schüler ab Stufe 9 können Schulgeräte (ggf. auch Leihgeräte) oder private Geräte im Sinne von BYOD (Regelung) nutzen.
Ab August 2024 stattet der städt. Träger aufwachsend alle Schülerinnen und Schülern der Stufe 7 mit persönlichen iPads für Schule und Zuhause aus. So entsteht dann über die Jahre eine vollständige 1:1 Ausstattung der Stufen 7 bis Q2 (Tablets).
Das Dionysianum ist seit September 2021 als DIGITALE Schule zertifiziert und als MINTfreundliche Schule rezertifiziert! September 2024 erfolgte für beide Siegel die Rezertifizierung.
Dass alle Klassen- und Fachräume mit digitalen Tafeln, Elmos, Apple-TV und Wlan ausgestattet sind, ist heutzutage in Rheine selbstverständlich.
Pädagogisch ist Medienbildung im Sinne des Medienkompetenz Rahmen NRW in alle Fächer integriert (mehr) und durch Informatik als Unterrichtsfach in den Stufen 6, 9 / 10 und in der Oberstufe mit Grund- und Leistungskursen gestärkt.
KI-Einsatz, alternative Prüfungsformate und lebenslanges Lernen
Digitale Technologien beeinflussen zunehmend Kommunikation, Arbeitswelt und Freizeitgestaltung – und sie verändern auch die Schulen sowie das Verständnis von Bildung.
Künstliche Intelligenz, insbesondere textgenerierende Systeme wie ChatGPT, ist längst Teil des Klassenzimmers. Sie stellt Schulen vor neue Herausforderungen und eröffnet gleichzeitig neue Chancen. Drei Leitgedanken sind zentral für eine zukunftsorientierte schulische Entwicklung:
- Der bewusste und reflektierte Einsatz von KI im Unterricht,
- die Weiterentwicklung der Prüfungskultur
- und die Notwendigkeit kontinuierlicher Professionalisierung von Lehrkräften.
1. Künstliche Intelligenz im Unterricht: Werkzeug, nicht Wunderwaffe
KI kann Texte formulieren, Übungen generieren und Aufgaben automatisiert bearbeiten. Sie kann jedoch nicht zentrale Elemente guter Bildung ersetzen: Beziehungsarbeit, Neugier, Kritikfähigkeit und Begeisterung. Daher sollte KI als Werkzeug verstanden werden – nicht als Ersatz für eigenes Denken.
Der Handlungsleitfaden des MSB NRW empfiehlt den Einsatz textgenerierender KI-Systeme dort, wo sie Lernprozesse unterstützen – etwa beim Strukturieren und Überarbeiten von Texten, bei der Ideenfindung oder beim Geben von Feedback. Es sind jedoch klare Regeln zur Kennzeichnung der KI-Nutzung erforderlich, ebenso wie Aufgabenstellungen, die zur aktiven Auseinandersetzung und Eigenproduktion anregen.
Personalisiertes Lernen kann durch KI gefördert werden, wenn sie didaktisch fundiert eingebettet und kritisch reflektiert eingesetzt wird. Schülerinnen und Schüler benötigen Kompetenzen, um KI produktiv, reflektiert und verantwortungsbewusst nutzen zu können.
2. Neue Prüfungsformate für neue Kompetenzen
Veränderte Lernprozesse erfordern angepasste Prüfungsformate. Das SWK-Impulspapier unterstreicht die Bedeutung einer neuen Prüfungskultur, die nicht ausschließlich Wissensreproduktion, sondern auch Transfer, Reflexion und Problemlösungskompetenz in den Fokus stellt.
Denkbar sind mündliche Verteidigungen von KI-gestützten Projekten oder prozessorientierte Leistungsnachweise, bei denen neben dem Ergebnis auch der Arbeitsweg bewertet wird.
Hybride Prüfungsformate, die sowohl das souveräne Arbeiten mit als auch ohne KI erfordern, sichern einerseits Basiskompetenzen und fördern andererseits digitale Souveränität.
Kompetenter Umgang mit neuen Technologien sollte nicht nur gelehrt, sondern auch systematisch geübt und geprüft werden – als Vorbereitung auf eine zunehmend innovationsorientierte Arbeitswelt.
3. Lehrkräfte als Lernende: Fortbildung als Haltung
Die Qualität von Schule im digitalen Zeitalter hängt wesentlich von der kontinuierlichen Professionalisierung der Lehrkräfte ab. Lernbereitschaft wird zur zentralen Dimension professionellen Handelns.
Angesichts der dynamischen Entwicklung digitaler Werkzeuge ist eine systematische Auseinandersetzung mit neuen Technologien notwendig. Fortbildung darf nicht als Zusatzbelastung betrachtet werden, sondern muss integraler Bestandteil schulischer Entwicklung sein.
Schulische Fortbildungskultur benötigt feste Zeitfenster, geeignete Räume und kollegiale Unterstützung. Der systematische Ausbau entsprechender Angebote, wie ihn die SWK empfiehlt, sollte mit einer stärkeren Verzahnung von Wissenschaft, Fachdidaktik und Schulpraxis einhergehen.
Kinder und Jugendliche wachsen in einer digitalen Welt auf, in der Informationen in Echtzeit verfügbar sind und Wissen rasch an Relevanz verliert. Bildung muss in diesem Umfeld Orientierung bieten und befähigen, kritisch, kreativ und verantwortungsvoll zu handeln.
Ziel ist eine Bildung, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern Urteilsfähigkeit stärkt, Kreativität fördert und Verantwortung ermöglicht. Eine Bildung, die Zukunft nicht fürchtet, sondern gestaltet.
Die Gestaltung dieses Wandels ist eine gemeinsame Aufgabe aller Akteure im Bildungssystem. Künstliche Intelligenz markiert dabei nicht das Ende von Schule, sondern den möglichen Anfang einer neuen Form des Lehrens und Lernens.
Stand: 28.07.2025
MV 28.03.2025
MV 14.09.2024
MV 12.09.2024
MV 01.02.2024
MV 01.12.2022
MV 31.08.2022
MV 10.09.2021
Tags: MINT und Informatik am Gymnasium Dionysianum Rheine - Fordern / fachliches Lernen / MINTfreundliche Schule / DIGITALE Schule (BYOD), informatorische Grundbildung / Medienbildung / Medienscouts / MINT, MV: Münsterländische Volkszeitung, © Altmeppen Verlag GmbH & Co. KG , alle Rechte vorbehalten., Baumaßnahmen / Erneuerung