Verkehrstag am Dio
Kurz vor den Sommerferien steht am Gymnasium Dionysianum traditionell noch einmal ein wichtiges Thema auf dem Stundenplan: Am Verkehrstag setzten sich am vergangenen Mittwoch die Schülerinnen und Schüler der Unter- und Mittelstufe und der Einführungsphase mit verschiedenen Aspekten rund um das Thema Verkehrserziehung auseinander.
In den fünften Klassen beschäftigten sich die Kinder mit Fragen der Unfallgefahr und der Unfallvermeidung. Dabei untersuchten sie zunächst die unmittelbare Schulumgebung um herauszufinden, an welchen Stellen besonders große Gefahren lauern. Ausgerüstet mit Schreibutensilien und Fotoapparaten beobachteten sie das Verhalten der Verkehrsteilnehmer und stellten fest, dass so mancher Schüler, aber auch einige Erwachsene sich nicht immer an die Verkehrsregeln hielten. Auf Plakaten hielten sie ihre Beobachtungen fest und stellten diese den anderen Schülerinnen und Schülern vor.
Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe sechs absolvierten verschiedene Stationen rund um das Fahrrad. Dabei wurden die mitgebrachten Fahrräder auf ihre Verkehrssicherheit überprüft, wobei so manch kaputter Scheinwerfer oder fehlende Fahrradklingel entdeckt wurde. Auf dem Kontrollbogen wurden solche Mängel vermerkt und damit den Eltern zur Kenntnis gebracht. Beim Ausfüllen von Fragebögen und mit Hilfe eines Quiz im Internet konnten die Schüler ihr Wissen über das richtige Verhalten im Straßenverkehr zunächst theoretisch unter Beweis stellen, bevor sie den Praxistest antraten. Dazu hatte die Polizei auf dem Schulhof einen kniffligen Parcours aufgebaut, den es zu absolvieren galt. Hier zählte nicht nur ein möglichst fehlerfreies Fahren, sondern auch eine gute Zeit. Besonders interessant war für viele Schüler sicher die Station der Bundeswehr, die mit Hilfe eines mitgebrachten LKWs verdeutlichte, wie groß der so genannte tote Winkel ist. Dabei konnten die jugendlichen Verkehrsteilnehmer auch einmal die für sie neue Perspektive des LKW-Fahrers einnehmen und mit eigenen Augen sehen, wie eingeschränkt dessen Sicht auf Fahrradfahrer und Fußgänger ist.
Das Thema der siebten Klassen lautete „Partner im Straßenverkehr“. Zunächst untersuchten sie mit Hilfe von Straßenkarten das Straßensystem in und um Rheines Innenstadt und lernten die Vor- und Nachteile von Radial- und Tangentialsystemen kennen. An verschiedenen Straßenkreuzungen in Rheine untersuchten die Schülerinnen und Schüler anschließend das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Verkehrsteilnehmer, z.B. von Fußgängern, Fahrrad- und Autofahrern. Dabei achteten sie besonders auf Gefahren für die einzelnen Verkehrsteilnehmer und überlegten sich Möglichkeiten, diese zu minimieren.
Erfahrungen mit dem öffentlichen Nahverkehr in Rheine konnten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe acht sammeln. In Fünfergruppen „erfuhren“ sie dank der durch die Rheiner Verkehrsbetriebe zur Verfügung gestellten kostenlosen Tickets das Busnetz, wobei sie unterschiedliche Buslinien und Strecken ausprobierten.
Mitarbeiter der Feuerwehr-Leitstelle unterrichteten die Jugendlichen in den neunten Klassen in Erster Hilfe. Sie erläuterten, wie man sich an einem Unfallort zu verhalten hat und in welcher Form man Unfallopfern medizinische, aber auch menschliche Unterstützung geben kann. Die eigenständige Versorgung kleinerer Verletzungen war dabei ebenso Thema wie die lebensrettenden Sofortmaßnahmen bei schweren oder lebensbedrohenden Verletzungen. Durch die zahlreichen praktischen Übungen war dieser Vormittag für die Neuntklässler nicht nur sehr lehrreich, sondern auch interessant und abwechslungsreich.
In der Einführungsphase (Jahrgangsstufe 10) beschäftigten sich die Jugendlichen an diesem Tag mit unterschiedlichen Fragen rund um den Themenkomplex Autofahren. An einem von der Firma Karrasch und Nolte zur Verfügung gestellten Gerät wurde beispielsweise ein Sehtest durchgeführt. Auch der Einfluss von Alkohol auf die Wahrnehmung wurde thematisiert. Die Rechtsanwälte Herr Beck und Herr Dr. Bradke informierten über rechtliche Fragen rund ums Autofahren, wie juristische Probleme, die sich für an einem Unfall beteiligte Fahrer oder für Fahrer, die wegen einer Geschwindigkeitsbegrenzung belangt werden, ergeben können. Auch die grundsätzliche Frage, ob es wirklich immer das Auto sein muss, wurde im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern thematisiert.
(Text und Bilder: Antje Burkhard)
Tags: Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung am Dionysianum