Betriebspraktikum der neunten Klassen
Wie in jedem Jahr fand auch dieses Jahr ein zweiwöchiges Praktikum für die Schüler des Gymnasium Dionysianum in Rheine statt. Im Vorfeld konnten sich alle 9.-Klässler bei einem Betrieb ihrer Wahl bewerben. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass dieses Praktikum kein „Berufs-Findungs-Praktikum“ ist, sondern ein Praktikum, bei dem man die Struktur und die wichtigsten Eigenschaften eines Betriebes kennenlernen soll.
Das Praktikum ist integriert in den Politik-Unterricht der 9. Klassen. Vorbereitet und betreut wird es durch die Lehrkräfte, die jeweils in der Klasse Politik/Wirtschaft unterrichten. So war eine vorbereitende Aufgabe im Unterricht, die Gründung einer Tankstelle nachzustellen. Bei diesem Projekt konnten die Schüler sehr genau erkennen, dass es nicht so einfach ist, einen neuen Betrieb zu gründen, und dass es viele Hürden gibt, die man überwinden muss, bis überhaupt über den endgültigen Betrieb nachgedacht werden kann.
Für die Schülerinnen und Schüler ist das Praktikum eine sinnvolle Ergänzung zum Unterricht, dient es doch dazu, ein Unternehmen im Hinblick auf Struktur, Organisation und Verfahrensabläufe kennen zu lernen.
Melina Stein, die ihr Praktikum beim Jugendamt in Rheine absolviert hat, berichtet: „Ich wurde direkt in die Arbeit einbezogen und habe gelernt, dass das Zusammenwirken vieler verschiedener Faktoren wichtig ist, um ein Projekt im Bereich der Jugendarbeit erfolgreich auf die Beine zu stellen.“
Einen ganz anderen Einblick in das Betriebsleben einer Firma, die im Gegensatz zum Jugendamt privat geführt wird, konnte die ebenfalls 15-jährige Jule Roß bei der Fa. Blumenhof Ottenhues gewinnen. Sie berichtet von den Schwierigkeiten eines wetter- und saisonabhängigen Geschäftes: „ Es ist mit sehr viel Arbeit verbunden, bis all die vielen Blumen und Pflanzen verkaufsfertig auf der Ladentheke präsentiert werden können.“
Beide Schülerinnen nahmen die ungewohnte Arbeit aber gerne auf sich, da sie ja gleichzeitig etwas Neues lernen konnten. „Es ist interessant, Einblicke in die Arbeitswelt zu erhalten und gleichzeitig zu erfahren, wie zum Beispiel versucht wird, den Betrieb möglichst kundenfreundlich zu gestalten und alle Wünsche zu erfüllen“, so Jule Roß. Die Firma Ottenhues, die im letzten Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feierte, ist aufgrund der positiven Erfahrungen mit den Praktikanten und Praktikantinnen ein langjähriger Partner des Schulprojektes, ebenso das Jugendamt der Stadt Rheine.
Den Abschluss des Praktikums bildet die Anfertigung eines ausführlichen Praktikumsberichtes, in dem die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Aspektes ihres gewählten Betriebes untersuchen und ihre eigenen Erfahrungen schildern müssen.
von Jule Roß und Melina Stein