33 Schüler und Schülerinnen aus Frontenay Rohan Rohan und Mauzé sur le Mignon verbrachten neun erlebnisreiche Tage mit ihren Gastfamilien
Eine spannende Zeit verbrachten 33 westfranzösische Schülerinnen und Schüler des Collège Albert Camus und des Collège René Caillé aus der Nähe von Niort mit ihren jeweiligen Austauschpartnern aus den Stufen 9 und E des Gymnasium Dionysianum. „Für uns war diese Erfahrung ganz neu und spannend, denn wir haben zum ersten Mal einen Gast aus Frankreich bei uns aufgenommen“, schwärmte hinterher eine Mutter.
Begleitet von ihren Lehrern Amandine Suire, Elodie Maleplate und Jean-Louis Montastier erlebten die 14-15jährigen in Deutschland ein abwechslungsreiches Ausflugs- und Adventsprogramm. Ganz stolz zeigten ihnen die „kleinen“ Schüler und Schülerinnen der Stufe 6, die gerade erst seit drei Monaten Französisch am Dionysianum lernen, mit tatkräftiger Unterstützung durch sechs Oberstufenschülerinnen die verschiedenen Räume der Schule. „Das hat schon ganz gut geklappt, aber ich war ziemlich nervös“, schilderte Jana hinterher ihre Eindrücke. Besonders beeindruckt waren die Gäste von der schöne Dreifach-Turnhalle und dem schicken Schulgebäude.
Ein Blick vom Rathausdach bei herrlichem Wetter und ein anschließender Rundgang durch Rheine, geführt und moderiert von Schülern und Schülerinnen der Stufe 9, gaben den Gästen einen ersten Eindruck von der Stadt. Beim abendlichen Begrüßungsessen in „Kreimer’s Kolge“ wurden bei Schnitzel, Grünkohl und ausgelassener Stimmung erste Erfahrungen ausgetauscht.
Neben dem obligatorischen gemeinsamen Unterrichtstag standen auch Ausflüge nach Bremen, Münster und Bentlage auf dem Programm. In Münster traf man sich nach Besichtigung sämtlicher Kirchen und Weihnachtsmärkten der Stadt zu einem gemeinsamen Mittagessen und viele der Gäste staunten über die, für französische Verhältnisse, großen Portionen.
Ein GPS-Schatzspiel stellte die bi-nationalen Spielteams in Bremen vor große Herausforderungen, zumal das Wetter nicht mitspielte. Die glücklichen Gewinner hatten nach 6 Kilometern Fußmarsch im eisigen Regen, 5 Wissenstationen und einigen kleineren Umwegen den Schatz redlich verdient. Der Besuch auf dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt auf der Schlachte musste dafür etwas gekürzt werden und der Gang zum Bahnhof wurde zum sportlichen Dauerlauf.
In Bentlage erfuhren die 14-15jährigen Gäste sehr anschaulich alles über die Salzgewinnung. Dabei durften sie zum Beispiel selbst in der riesigen alten Salzpfanne im Arbeitsdampf stehen und durch die Feuerzüge kriechen. Mit einem selbstgesiedeten Tütchen Badesalz ging es weiter zur Führung im Kloster. Apfelstrudelessen im Restaurant Gottesgabe und ein Besuch im Zoo rundeten den Natur- und Kulturtag ab. „Ein Affe hätte mir fast das Smartphone gestohlen, das ist doch gefährlich, wenn man mit den Affen in einem Käfig ist“, wunderte sich Jean-Baptiste abends in seiner Gastfamilie.
In den ersten Tagen waren manche noch etwas schüchtern, aber dann klappte die Verständigung auf Deutsch, Französisch, Englisch und mit Händen und Füßen immer besser und die Gastfamilien hatten sich für das gemeinsame Wochenende einiges einfallen lassen. Sie besuchten gemeinsam die Körperweltenausstellung in Bochum oder die Thermen in Bad Bentheim. Viele Franzosen strahlten, weil sie zum ersten Mal im Leben in die Niederlande fahren durften, andere genossen das Großstadtflair in Osnabrück, Dortmund oder Köln und natürlich wurde die Ankunft des in Frankreich recht unbeachteten Nikolaus in Rheine bewundert.
Zum Abschluss fanden sich alle Teilnehmer für einen Projekttag unter dem Motto „Ma vie – ta vie“, „Mein Leben – dein Leben“ in der Aula des Dionysianum ein und bereiteten sich mit Tandemlernaufgaben auf eine gemeinsame Abschlusspräsentation mit selbstgeschriebenen Alltagsszenen vor.
Beim Abschied am vergangenen Mittwoch wurden die Taschentücher gezückt und tröstende Worte gesprochen. „Wir haben wirklich eine wunderschöne Zeit in Rheine erlebt und freuen uns schon auf den Besuch der Dionysianer im April“, bedankte sich Mme Suire bei allen Gasteltern, den Jugendlichen und den betreuenden Lehrern.