Ausstellung: Der Kommunismus in seinem Zeitalter
2017 jährt sich die russische Oktoberrevolution zum 100. Mal. Dies ist ein aktueller Anlass, sich mit dem Aufstieg und Niedergang der kommunistischen Bewegungen im 20. Jahrhundert kritisch auseinander zu setzen. Damals begannen Lenin und Stalin unter Berufung auf Karl Marx und Friedrich Engels die politische Welt grundlegend zu verändern. Mit den Mitteln der Diktatur und brutaler Gewalt versuchten sie und ihre Nachfolger, die kommunistische Herrschaft weltweit durchzusetzen. Ihr totalitärer Anspruch bezog sich auch darauf, durch rücksichtslosen Kampf gegen die Religionen einen neuen atheistischen Menschentyp zu schaffen mit der Folge, dass Millionen in aller Welt Opfer der kommunistischen Gewaltregime wurden.
Eröffnung mit einem Kurs der Q2
Hierbei stellt sich in Verbindung mit den vorangegangenen Ausstellungen zur Deutschen Einheit und zum Kalten Krieg, die die Gesellschaft für Sicherheitspolitik 2015 /16 in Rheine gezeigt hatte, die berechtigte Frage: Sind mit dem Ende der Sowjetunion Kommunismus und Diktatur wirklich erledigt und hat sich die Demokratie endgültig durchgesetzt? Das mag zwar mit dem Ende der DDR-Diktatur und der Einigung für Deutschland gelten, aber auch weltweit? Das moderne kommunistische China z. B. schickt sich gerade an, Weltmacht zu werden, nicht zuletzt da die Demokratie in Europa und den USA z. Z. an Glaubwürdigkeit verliert und durch links- als durch rechtsextremistische Vorgänge gefährdet wird.
Diese Ausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ gibt kein abschließendes Urteil vor. Sie fordert zur Auseinandersetzung von kommunistischer Diktatur und Demokratie auf. Fachwissenschaftlich wurde sie von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Deutschen Historischen Museum Berlin erstellt. Die Ausstellung ist so konzipiert, dass 25 Schautafeln mit über 200 zeithistorischen Fotos und Dokumenten es dem Betrachter ermöglichen, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Denn darauf kommt es besonders an in einer Zeit, in der Menschen manipuliert und instrumentalisiert werden können.
Dazu möchte die von der Gesellschaft für Sicherheitspolitik in Kooperation mit dem Dionysianum getragene Ausstellung ausdrücklich ermutigen.
Interessant ist sie daher für alle, die Politik der Gegenwart auch in ihrer historischen Entwicklung verstehen und selbst beurteilen wollen. Darüber hinaus ist sie besonders für Jugendliche wichtig, die sich im Unterricht mit dieser Thematik befassen, besonders für Oberstufenschüler. Sie stellt für eine eigene kritische Urteilsbildung das dafür notwendige historische Basiswissen bereit.
Die Ausstellung wird am Mittwoch, 8. März um 9 Uhr im Dionysianum eröffnet und bis zu den Osterferien gezeigt. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen.
Material:
https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/kommunismus-zeitalter-6020.html