Pensionierungen: Herr Kollan und Herr Kühn wurden vom Kollegium verabschiedet
Auch wenn es schwer fällt, zu glauben: Herr Kollan und Herr Kühn haben ihre letzten Schultage hinter sich gebracht und die Altersgrenze für Beamte erreicht!
Herr Kollan unterrichtete seit 1984 am Dionysianum Mathematik und Physik. Seine ersten Berufsjahre verbrachte er am Pestalozzi-Gymnasium in Hamm bevor er nach Rheine auf eine Planstelle versetzt wurde. Dass er in Mathematik sein eigenes, sehr durchdachtes, alle Jahrgangsstufen überspannendes Konzept verfolgt, dürfte vielen sichtbar gewesen sein, dass er aber auch bis tief in die Nacht, an Wochenenden mit der genauen Vorbereitung physikalische Versuche viel Zeit verbrachte, sah man als Schüler nicht: Aber seien sie versichert, wer einmal eine Gravitationswaage aufgebaut hat und nicht nur qualitative, sondern quantitativ sinnvolle Messwerte erlangen wollte, weiß, welche Mühe dies machte. Und dies ist nur ein Beispiel für seinen Einsatz als Physiker! Ihm verdankt das Dionysianum ein Foucaultsches Pendel, das wirklich "funktioniert" und die Drehung der Erde jedem offensichtlich machte, teils wurde es im Glockenturm der Petri-Kirche aufgehängt und fein abgestimmt auf Tagen der offenen Tür präsentiert. Natürlich sind dies nur kleine Ausschnitte aus einem langen Lehrerleben, die aber Schülerinnen und Schülern im Gedächtnis blieben. Nur kurz anmerken möchte ich, dass Herr Kollan nicht 2017 in Pension gegangen ist, sondern der Schule in Zeiten des Lehrermangels gerade in den MINT-Fächern noch ein Jahr über die Pensionsgrenze hinaus seine Kraft zur Verfügung stellte. So gelang es leicht, die Übergabe an die jüngeren Fachkollegen vorzubereiten.
Herr Kühn unterrichtete seit 1982 Latein und Musik am Dionysianum. Der Aufbau des Oberstufenorchesters und das gelungene Konzept der instrumentalpraktischen IP-Klassen in den Stufe 5 bis 7 hat er federführend skizziert und umgesetzt. Über 300 Kinder sind dank der Fachkonferenz Musik nun in einer der sechs IP-Klassen, in einem der drei Chöre oder der zwei Orchester engagiert, die somit einen der großen Schwerpunkte unseres Selbstverständnis als allgemeinbildendes Gymnasium bilden (mehr) und mit den jährlichen Konzerten alle tief berühren (mehr). Aber auch die Schulprogramme seit 2005 des Dionysianums zeigen an vielen Stellen seine Handschrift. Schaut man in die 80er und 90er Jahre, so muss man unbedingt an die in Kooperation mit der Theatergruppe Pustekuchen (Kulturpreis der Stadt Rheine 2014) inszenierten Theaterstücke denken! Aber auch dies sind nur Ausschnitte aus dem Leben eines echten Pädagogen, der nicht nur mit Heek-Fahrten Schülerherzen berührte, sondern auch im Lateinunterricht Verständnis dieser Sprache und ihrer Tradierung schuf.
Beide Kollegen waren immer wieder Klassenlehrer, begleiteten Ihre Gruppen und LKs auf (akribisch vorbereiteten) (Studien)fahrten und waren immer für ihre Fachkolleginnen und -kollegen Ansprechpartner und verlässliche Autorität oder teils Vertretung in Lehrerrat und Schulkonferenz.
Ihnen beiden gebührt sehr großer Dank und wir wünschen Ihnen von Herzen alles Gute für die Zukunft.
Oliver Meer
Tags: Verabschiedungen und besondere Ereignisse am Dionysianum