Dionysianum: Ein neuer Lebensabschnitt beginnt für Frau Wilmsmeier
Der Augenblick: Nach fast 40 Jahren am Gymnasium Dionysianum geht Frau Pfarrerin Gerlinde Wilmsmeier in Pension. Eigentlich hätte die Pension schon im März angestanden, doch Gerlinde Wilmsmeier wollte ihre Schülerinnen und Schüler nicht mitten im Schuljahr allein lassen, sondern sie bis zum Schuljahresende, bis zum Abiturgottesdienst begleiten.
Die Vergangenheit: Als ich Ihre Akte durchblätterte, fand ich einen Brief des evangelischen Kirchenkreises an Herrn Prof. Dr. Krefeld vom 08. September 1983, der die Entsendung der Hilfspfarrerin Gerlinde Wilmsmeier an das Dionysianum zum 01. Oktober ankündigte. Prof. Dr. Krefeld freute sich über die Entsendung, fragte jedoch in der Folge, ob die fachliche Qualifikation für den Gymnasialdienst gemäß einer Landesverordnung aus 1974 gegeben sei. Diese Sorge konnte dann aber das Schulkollegium der Bezirksregierung am 20. September ausräumen und so traten Sie ihren Dienst am Dionysianum an und blieben all die Jahre hier, wobei sie hälftig auch am AJG Religionsunterricht erteilten und so das Glück hatten, Lehrkräftekonferenzen, Päda. Tage, Elternsprechtage, Fachkonferenzen usf. an zwei Schulen wahrzunehmen.
Dass Gerlinde Wilmsmeier neben ihrem mit Herzblut unterrichteten evangelischem Religionsunterricht eine Vielzahl von weiteren Aufgaben vorbildlich erfüllte, ist klar: Sie plante mit Schülerinnen und Schülern berührende Gottesdienste, bereitete und begleitete Tage der Religiösen Orientierung, Fahrten nach Taizé oder in Synagogen vor, stieß u.a. Projekte zum Bibel- und zum Lutherjahr an, die das Schulleben sehr bereicherten.
Gerade oft vergessene Gruppen wie die „Teppichknüpfkinder in Indien“ oder „Die Entwicklungspolitik für Behinderte in Entwicklungsländern“ holte Gerlinde Wilmsmeier in das Licht der Schulöffentlichkeit zurück!
Nicht vergessen ist, dass sie sich für beim Kleihuesbau für den Meditationsraum sehr einsetzte und bei der Endwidmung der Petri-Kirche die Neugestaltung der Apsis umsichtig entwarf und begleitete, so dass durch die Spende des VADs weiterhin die Kirche mit Altar, Ambo und Kreuz würdig für Gottesdienste genutzt werden kann.
Persönlich werde ich sehr unsere Tischgespräche vor dem Unterricht und in großen Pausen vermissen, wobei mich immer Ihre gerade, protestantische Haltung freute.
Und hier schließt sich der Kreis: Das besondere Vertrauensverhältnis, welches Frau Wilmsmeier in ihrem wertorientierenden Unterricht geschaffen hat, wirkt über die Schulzeit hinaus und wird auf privater Ebene in vielfältigen Rückmeldungen und Ratgesuchen ehemaliger Schülerinnen und Schüler sichtbar.
Die Zukunft: Wir werden ihre stets abwägende, Dinge genau in den Blick nehmende Haltung im Kollegium vermissen und wünschen Gerlinde Wilmsmeier und ihrer Familie alles Gute für die Zukunft!
Oliver Meer
Tags: Verabschiedungen und besondere Ereignisse am Dionysianum