Die Dio-Schuljury wählt den Metro-Krimi «20 pieds sous terre» als bestes französisches Jugendbuch
Am frühen Freitagmorgen präsentierten die Schülerinnen und Schüler des Kooperationskurses Französisch aus der Q1 des Gymnasium Dionysianum ihre Lieblingsbücher dem neugierigen Publikum bestehend aus den Kursen der Einführungsphase von Emslandgymnasium und Dio. Damit nehmen sie am « Literaturpreis der deutschen Oberstufenschüler » teil, der die deutschen Jugendlichen vor besondere Herausforderungen stellt: Sie lesen im Unterricht « echte » französische Jugendromane und diskutieren anschließend vor Publikum über ihre Leseerfahrungen – natürlich komplett auf Französisch.
Zur Auswahl standen diesmal vier spannende Jugendromane, die ganz unterschiedliche Themenfelder aus dem aktuellen gesellschaftlichen Leben abdecken. « Le frère de Simone » handelt von einer jungen Erwachsenen, deren Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind und die den Spagat zwischen Schule, Arbeit und der Erziehung ihres vierjährigen Sohnes versucht. In « Les petites reines » wehren sich drei Mädchen gegen Internetmobbing und starten - verunglimpft als hässliche Würstchen (boudins) - eine große Radtour nach Paris, die hohe mediale Aufmerksamkeit erlangt und die Mädchen als mutige Alltagsheldinnen dastehen lässt. « La traversée » schildert - mit tragischen Szenen der Mittelmeerüberfahrt und zahlreichen Rückblenden zu seinem bisherigen Leben - die Flucht eines jungen Afrikaners nach Europa.
Das in zwei Wahlgängen ermittelte Siegerbuch « 20 pieds sous terre » stellt das Schicksal eines homosexuellen Graffiti-Sprayers in den Mittelpunkt. Nachdem der Junge beim Sprayen in der Pariser Unterwelt von einer Metro erfasst wurde, glaubt seine Schwester nicht an einen tragischen Unfall und startet ihre spannenden Ermittlungen in dieser versteckten Parallelwelt. Getarnt als Journalistin, in gefährlicher Mission vor Ort und über Facebook und die sozialen Kontakte ihres Bruders erfährt sie Schritt für Schritt, welches geheime Leben sich hinter der Fassade der Normalität in ihrer Familie verbirgt. Ein Krimi, der von den Schülerinnen und Schülern spannend präsentiert und mit großer Mehrheit als Siegerbuch gewählt wurde.
Im Mai wird eine Schuldelegation des Kurses das Werk in Düsseldorf bei der Landesjury verteidigen und sicher mit großer Spannung die Frankfurter Buchmesse im Herbst erwarten, bei der dieser Literaturpreis dann ganz offiziell an den Autor oder die Autorin des Gewinnerbuches verliehen wird.
(Bilder: S. Thieroff, Text: K. Schulz-Bennecke)