„Über(s)-Leben: Begegnungen auf den Straßen Hamburgs“
20 Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Dionysianum nahmen vom 21.-24.6.17 an ungewöhnlichen Informationstagen über soziale Einrichtungen in Hamburg teil. Unter der Leitung der Schulseelsorgerin Frau Hasenkamp-Jakob und der Begleitung von Frau Fischer-Thyßen, erhielten die Jugendlichen auf den Straßen Hamburgs vielfältige Einblicke in die Arbeit mit Bedürftigen.
Unter anderem gab eine Polizistin der Davidwache, St Pauli, einen interessanten Einblick in ihre tägliche Arbeit. Die Schüler konnten die Wache besichtigen – einschließlich der Zellen, in denen auffällig gewordene Personen kurzzeitig untergebracht werden können.
Bei einem Gang durch die Innenstadt wurden die Schüler auf Obdachlose aufmerksam gemacht, die sich unter einer Brücke häuslich eingerichtet hatten. Die Jugendlichen erfuhren, dass die Stadt Hamburg sehr liberal mit den Obdachlosen umgeht. Solange sie nicht stören, dürfen sie sich überall im öffentlichen Raum aufhalten. Um Bedürftigen und Suchtkranken zu helfen, mit ihrer Situation besser zurechtzukommen, arbeiten städtische, kirchliche und private Initiativen eng zusammen. Einige Schülerinnen erhielten die Möglichkeit in der „Alimaus“ mitzuhelfen, einer Einrichtung, die 2x täglich zum Essen einlädt. Dieser direkte Kontakt mit den Bedürftigen war für viele eine besonders intensive Erfahrung.
Die Schüler besuchten auch das „Park In“, eine Einrichtung der Heilsarmee mit einem Angebot für Alkoholkranke.
Die Jugendlichen erfuhren, dass es in vielen Einrichtungen für Bedürftige eine Kleiderkammer und die Möglichkeiten zum Duschen gibt. Bei allen Einrichtungen der verschiedenen Träger engagieren sich neben den Hauptamtlichen auch hunderte von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Wie sehr die Hamburger das Engagement der Mitarbeiter und die zahlreichen Hilfsangebote zu schätzen wissen, zeigen sie durch eine enorme Spendenbereitschaft. Durch sie wird die Arbeit in vielen Einrichtungen überhaupt erst ermöglicht.
Am letzten Tag ging es zur Bahnhofsmission, eine ökumenische Einrichtung der evangelischen und katholischen Kirche. Hier erfuhren die Jugendlichen, dass es die Hauptaufgabe der Helfer ist, einfach da zu sein. Das bedeutet, dass sie bei allen Problemen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Deshalb konnten sie z.B. den vielen Reisenden zur Seite stehen, die wegen des Sturms am Donnerstag, dem 22.06., in Hamburg strandeten, als der Zugverkehr vorübergehend eingestellt wurde.
Tief betroffen von der Begegnung mit dem Schicksal einiger Mitmenschen und beeindruckt von der Hilfsbereitschaft Anderer, traten die Schülerinnen und Schüler am 24.06. den Heimweg an.
Text und Bild: M. Fischer-Thyßen