Stufe 7: Workshops aus dem Demokratie-Lernansatz BETZAVTA
„Wie wollen wir eigentlich miteinander umgehen?“
Unter diesem Motto waren die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 in dieser Woche eingeladen, an jeweils fünf Workshops aus dem Demokratie-Lernansatz BETZAVTA/Miteinander teilzunehmen.
Anhand offener Probleme („Wir brauchen eine Regel!“) und Fragestellungen („Die Kunst, einen Kürbis zu teilen“) erlebten die Schülerinnen und Schüler die Herausforderungen von Entscheidungsprozessen: Wann bin ich für Gleichberechtigung? Wann nicht? Wann sollte die Mehrheit entscheiden? Wie kann auch die Minderheit ihre Stimmen einbringen? Wer sollte Wahlrecht haben? Ist es Freiheit, wenn ich auf niemanden Rücksicht nehmen muss? Oder wenn ich zu einer Gemeinschaft gehöre? Unter welchen Voraussetzungen halte ich mich an Regeln und wer sollte die Macht haben, gute von schlechten Regeln zu unterscheiden?
An zwei Tagen waren hierfür Svenja Ulpke, Jonas Heidebrecht und Benedikt Schmitt zu Gast am Dionysianum. Das Team hat gemeinsam mit Herrn Florian Peine die Ausbildung zu zertifizierten BETZAVTA/Miteinander-TrainerInnen absolviert und arbeitet regelmäßig mit Gruppen aus unterschiedlichsten Zusammenhängen.
Das Programm BETZAVTA (dt. Miteinander) wurde 1988 am Jerusalemer Adam Institute for Democracy and Peace von Uki Maroshek-Klarman mit dem Ziel entwickelt, die Erziehung zur Demokratie in Israel zu fördern. Die Besonderheit des Ansatzes besteht in der Grundannahme, dass Konflikte besonders kreativ bearbeitet werden können, wenn die beteiligten Personen anerkennen, dass das Recht auf freie Entfaltung für alle Menschen gleichermaßen gilt. Das Konzept wurde 1995 vom Centrum für angewandte Politikforschung (CAP) an der LMU München mit Unterstützung der Bertelsmann Stiftung für die Anwendung in Deutschland adaptiert.
Betzavta/Miteinander fördert die Konfliktkompetenz des Einzelnen. Es wird keine dritte Person zur Vermittlung zwischen den streitenden Parteien benötigt, worin ein wesentlicher Unterschied zu Mediations- und Streitschlichtungsprogrammen besteht.
Ermöglicht wurde die Realisierung des Projekts in der Jahrgangsstufe 7 durch die Kooperation mit Frau Mila Tegethoff und die finanzielle Unterstützung durch den VAD sowie den Förderverein, die sich besonders für die Demokratieförderung an unserer Schule einsetzen.
(Text und Bilder: Florian Peine)