Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen
Zur Vorweihnachtszeit am Gymnasium Dionysianum gehört in jedem Jahr auch der Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, auf den sich die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen auch in diesem Jahr wieder intensiv vorbereitet hatten. Im Deutschunterricht waren Tipps zur Textauswahl gegeben, Vorlesetechniken geübt und schließlich die Siegerinnen und Sieger der einzelnen Klassen ermittelt worden.
Diese traten nun – unterstützt von ihren Fans aus der eigenen Klasse – in der Aula gegeneinander an, um den Schulsieger zu küren und damit gleichzeitig den Schüler oder die Schülerin, die das Dionysianum in der nächsten Runde auf Kreisebene vertreten darf.
Bevor es jedoch so weit war, standen den sechs Finalisten noch einige aufregende Minuten bevor. Schon das Lesen vor der Klasse war ungewohnt gewesen, aber an diesem Morgen standen sie nicht nur vor der gesamten Jahrgangsstufe und einigen Eltern und Lehrern, sondern auch vor der Jury, die über ihr Weiterkommen entscheiden sollte. Diese bestand aus den drei Deutschlehrerinnen der Stufe, Belinda Gastmann, Hannelen Stoffers und Mila Tegethoff, sowie Jan-Dirk Terhechte aus der Klasse 7 als Vorjahressieger.
Jury und Publikum waren beeindruckt von der Sicherheit, mit der alle sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer den ersten Teil des Wettbewerbs meisterten, in dem sie eine Stelle aus einem selbst gewählten Buch vortrugen und dieses Buch zunächst kurz vorstellten. Auch in diesem Jahr lernten die Zuschauer dabei recht unterschiedliche Werke kennen. So hatte sich Chiara Bertling aus der Klasse 6a mit „Lola Schwesterherz“ von Isabel Abedi für ein klassisches Mädchenbuch um Themen wie Liebe und Freundschaft entschieden, während ihr Klassenkamerad Noah Faber „Eine dunkle und grimmige Geschichte“ von Adam Gidwitz vortrug. Mit „Böses Spiel“ von Brigitte Blobel hatte Alea Stolzenberger aus der 6b sich einen Roman ausgesucht, der sich mit dem ernsten Thema Mobbing in der Schule beschäftigt. Marie Schröder, ebenfalls aus der 6b, las dagegen einen Auszug aus dem witzigen Roman „Nichts für Weicheier“ von Nathan Luft, in dem ein Junge aus der Stadt den Urlaub bei Verwandten auf dem Land zu überstehen versucht. Cornelia Funkes bekanntes Jugendbuch „Herr der Diebe“ um Scipio, den geheimnisvollen Anführer einer Bande junger Diebe, war der selbst gewählte Text von Hagen Hintz, dem Klassensieger der 6c, und die Zweitplatzierte der Klasse, Hannah Visse, trug schließlich einen Auszug aus David Sapiers „Happy Family“ vor, einem Buch über eine Familie, die alles andere als „happy“ ist und deren Mitglieder zu allem Überfluss auch noch damit klar kommen müssen, dass sie in Monster verwandelt werden.
Nachdem sie alle den ersten Teil erfolgreich überstanden hatten, kam auf die sechs Vortragenden eine noch schwierigere Aufgabe zu: Ein unbekannter Text sollte nicht nur möglichst flüssig, sondern auch lebendig und ansprechend vorgelesen werden. In diesem Jahr hatte die Jury passend zur Jahreszeit „Das Weihnachtsgeheimnis“ von Jostein Gaarder mitgebracht. Jury-Mitglied Belinda Gastmann stellte den Roman kurz vor, in dem es um einen alten Adventskalender geht, den ein Junge in einer Buchhandlung kauft. Hinter den Türchen befindet sich nicht etwa Schokolade, sondern jeweils ein Bild mit einer kurzen Geschichte um Menschen, Tiere und Engel, die sich auf den Weg nach Betlehem machen und dabei gleichzeitig durch die Zeit reisen, aus der Gegenwart zurück zum Zeitpunkt der Geburt Jesus.
Auch diese zweite Aufgabe meisterten alle Wettbewerbsteilnehmer souverän und wurden dafür mit tosendem Applaus belohnt. Nun hieß es, auf die Entscheidung der Jury zu warten. Während diese sich zur Beratung zurückzog, verkürzten Schülerinnen und Schüler der Instrumentalklasse unter der Leitung von Peter Kappelhoff die Wartezeit mit einer weihnachtlichen Musikeinlage.
Endlich war es so weit und die Jury gratulierte Alea Stolzenberger zum Sieg im Schulentscheid. Den zweiten Platz belegte Marie Schröder. Neben Urkunden für Schul- und Klassensieger gab es als Belohnung Büchergutscheine für alle sechs Teilnehmer und Süßes für das gesamte Publikum.
Text und Bild: A. Burkhard
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