"Humanitäre Schule": Planspiel im StuDio des Dionysianums durchgeführt!
Planspiele werden als handlungsorientierte Methode für die Vermittlung komplexer Zusammenhänge immer wichtiger.
So hat das Gymnasium Dionysianum in den letzten Jahren z.B. das "Management Information Game (MIG)" eingesetzt, um die SchülerInnen in einem Planspiel ein Unternehmen leiten zu lassen und tieferes Verständnis für ökonomische und wirtschaftliche Zusammenhänge zu wecken (mehr).
Konzept: "Humanitäre Schule"
Mit seiner Kampagne zur Zertifizierung von Schulen als „Humanitäre Schulen" möchte das Jugendrotkreuz die Auseinandersetzung von Schüler*innen mit dem Rotkreuz-Grundsatz Menschlichkeit fördern.
Das Jugendrotkreuz setzt sich grundsätzlich für die Gesundheit, das Wohlergehen, den Schutz, das friedliche Zusammenleben und die Würde aller Menschen ein. Diese Haltung wollen wir im Rahmen der Kampagne in die Schulen tragen und das Engagement der Schüler*innen im Zeichen der Menschlichkeit stärken.
Die Kampagne besteht aus drei Elementen, die im Laufe eines Schuljahres in der Schule umgesetzt werden müssen.
- Ausbildungswochenende für mind. zwei Scouts/Schule
- Planspiel, bei dem ein fiktiver humanitärer Konflikt zu lösen ist, und das von zwei ausgewählten und als Scouts ausgebildeten Schüler*innen angeleitet wird
- die Durchführung eines frei wählbaren humanitären Projekts
Das Planspiel zur "Humanitären Schulung"
Zwei Emslandschülerinnen, Sophie Höner und Kimberley Jarves, haben zwecks Zertifizierung ihrer Schule (MV 17.11.2021) und zum Abschluss ihrer Scoutausbildung heute das für das Zertifikat "Humanitäre Schule" notwendige Planspiel am Dionysianum zu einem fiktiven "humanitärer Konflikt" durchgeführt. Leider musste alles sehr kurzfristig geplant werden, damit es mit der Zertifizierung zur "Humanitären Schule" in dieser Runde noch klappte.
Hierzu wurde der Q1 Kooperationsleistungskurs Sozialwissenschaften im StuDio des Dionysianums für einen ganzen Tag von 08:00 bis 15:30 aus dem Unterricht ausgeplant!
Der Kurslehrer, Herr Kleinemeier, begleitete den gesamten Tag seine Lerngruppe und stand den beiden Scouts und den politische Akteure und NGOs simulierenden SchülerInnen in dem "humanitären Konflikt" mit Rat und Tat zur Seite und hatte im Vorfeld Zeit, Raum und Medien organisiert.
Spannend war das Szenario, welchem sich der Kurs stellen musste: "Das Planspiel handelt von einem internationalen Konflikt zwischen dem fiktiven Land Malea und seiner Provinz Lufar, der auch das Nachbarland Nongi mit einbezieht. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat zur Lösung dieses Konfliktes einen Unterausschuss gebildet, zu dem alle beteiligten Länder und Organisationen eingeladen sind. Die Schüler*innen versetzen sich in die Situation von Delegierten, gestalten ihre Rollen und diskutieren gemeinsam Lösungsmöglichkeiten in Konferenzen und Verhandlungen.
Malea ist flächenmäßig eines der größten Länder des betreffenden Kontinents. Seit einigen Jahren kommt es in der maleischen Provinz Lufar regelmäßig zu Unruhen. Die Regionalvertretung Lufars und die Rebellenorganisation „Freies Lufar“ versuchen ohne großen Erfolg, auf politischer und militärischer Ebene bessere Lebensbedingungen und Unabhängigkeit zu erreichen. Die Zentralregierung von Malea finanziert und unterstützt eine Milizenorganisation, die mit äußerster Brutalität gegen die Rebellen und die Zivilbevölkerung der Region vorgeht.
Immer wieder greifen die Milizen auch Gebiete im Nachbarstaat Nongi an. Mittlerweile sind fast eine Million Menschen gestorben und 2,5 Mio. Menschen wurden vertrieben. Nongi ist deutlich kleiner als Malea und hat eine geringere Bevölkerungszahl.
Aktuell sind über 500.000 Flüchtlinge aus der Region Lufar in den Lagern des IKRK in Nongi untergebracht. Für das Land bedeutet dies eine schwere wirtschaftliche Belastung. In der Region Lufar wurde außerdem Erdöl gefunden, welches durch Malea gefördert und an den Staat Bonin verkauft wird. Deutschland steht in enger Beziehung zu Nongi.
Über die Verhandlungen berichtet die Presse. [...] (mehr)".
Die Komplexität politischer Entscheidung selbst zu erleben, zu agieren und die Notwendigkeit zum Kompromiss zu erleben, um politische Lösungen unter Zeitdruck zu finden, war eine äußerst spannende und lehrreiche Erfahrung!
Vielen Dank an die beiden "humanitären Scouts" für "Humanitäre Schule", dass sie im Dionysianum ihren Mitschülern solch eine Lernchance geboten haben.
Oliver Meer
Links:
https://www.jrk-westfalen.de/inkitaundschule/humanitaere-schule/
Tags: Soziale Tat, soziales Handeln, Engagement und soziales Lernen am Dionysianum: Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage, SaM Schüler als Multiplikatoren, Gedenken und Erinnern, FORDERN mit Exkursionen, Projekten, Konzerten, Ausstellungen oder Vorträgen am Dionysianum - fachliches Lernen