Sensibilisiert – mit einem mulmigen Bauchgefühl…
So oder so ähnlich lässt sich der vergangene Freitag aus Sicht des halben Dio-Kollegiums beschreiben. Auf dem Plan stand die Fortbildung „Prävention zum Thema sexualisierte Gewalt“ im Rahmen des Präventionstags gegen Gewalt. Dies gehört zum neuen Schutzkonzept der Schule. Ines-Maria Plien (Schulseelsorgerin), Doris Hasenkamp-Jakob (Schulseelsorgerin und Pastoralreferentin) und Dirk van de Loo (Pastoralreferent) waren da, um den Teil des Kollegiums zu sensibilisieren, der im letzten September noch nicht an der Fortbildung teilnehmen konnte.
Nach kurzen Informationen aus Statistiken zu Opern, Täter*innen und Praxisbeispielen vom Umgang mit Betroffenen kehrte schon ein beklemmendes Gefühl ein. - Ein schweres Thema, auch ohne ganz konkrete Beispiele. Sowohl im Plenum als auch in Kleingruppen wurde methodisch vielfältig diskutiert und erarbeitet: Wo beginnt sexualisierte Gewalt und wie entwickeln sich Täter*innen? Wie bauen sie ihr Netzwerk durch präzise (Langzeit-)Planung und Manipulation des Opferumfelds auf? Welche Folgen gibt es für Opfer? Welche Anzeichen könnten auf sexuellen Missbrauch hindeuten?
Das Erschreckendste waren sicherlich die Zahlen, wie viele Schüler*innen allein betroffen sind, und dass sich die Anwendung von sexualisierter Gewalt durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Ebenso schockierte es das Kollegium, dass ein Kind, dass sich entscheidet, Hilfe zu suchen und über Erlebtes zu sprechen, sieben bis acht Anläufe(!!!) braucht, bis ihm überhaupt zugehört wird. Hier wiesen die Fortbildner*innen auf etwas absolut Wichtiges hin: Das Opfer hat immer recht!
Sobald man zu Rat gezogen werde, gelte es, nicht zu drängen, zuzuhören und sich dann in Absprache mit dem/der Betroffenen weitere Hilfe zu suchen.
Weiter wurden verschiedene Handlungsoptionen und Leitfäden vorgestellt, die z.T. schon seit September am Dio selbst erstellt wurden. Dazu zählte auch eine konkrete Liste mit Ansprechpartner*innen für das Kollegium.
Am Ende des Vormittags ging das Kollegium mit gemischten Gefühlen und zunächst hypersensibilisiert aus der Fortbildung – mit dem Versprechen der drei Redner*innen, dass dieses nachlasse.
Vielen Dank für die – wenn auch inhaltlich schwierige – lehrreiche Fortbildung! Wir hoffen, ihr Drei könnt noch viele weitere Schulen auf diese Art unterstützen, damit immer mehr Wissen und Achtsamkeit zu weniger Fällen führt!
(Text u. Bild: M. Witczak)
Tags: Soziale Tat, soziales Handeln, Engagement und soziales Lernen am Dionysianum: Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage, SaM Schüler als Multiplikatoren, Gedenken und Erinnern, FORDERN mit Exkursionen, Projekten, Konzerten, Ausstellungen oder Vorträgen am Dionysianum - fachliches Lernen