Frankreichprojekt: Expertin für Gedenkstättenarbeit zu Besuch
Zur Vorbereitung des Ende November stattfindenden Frankreichprojekts der Stufe 9 trafen sich die Französisch-Schüler:innen im StuDio mit Frau Kliemke vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.. Im Rahmen des Frankreichprojekts wird Gedenkstättenarbeit eine wichtige Rolle spielen, denn die Unterkunft der 65köpfigen deutsch-französischen Gruppe in Niederbronns-les-Bains – das internationale Zentrum Albert Schweitzer – liegt direkt neben einer riesigen Kriegsgräberstätte mit 15.458 Tote des Zweiten Weltkriegs.
In drei Gruppen aufgeteilt, fanden die Jugendlichen zunächst in drei Materialtaschen verschiedene Fotos, Dokumente und Gegenstände, die sie zu Fragen rund um die Arbeitsfelder des Volksbund angeregten. Warum ist dieser Sarg so klein und aus Papier? Wie passt da ein Mensch hinein? (Es werden nur die großen Knochen hineingelegt – also z.B. der Schädel und die Oberschenkelknochen) Wer interessiert sich hauptsächlich für Kriegsgräberstätten? (zumeist die Angehörigen) Wie forscht man nach Kriegstoten?, Wie wandelt sich aktuell die Gedenkarbeit?, Welche Angebote und Projekte zum Thema "Friedensarbeit" gibt es für Jugendliche? Und woran wird am Volkstrauertag gedacht?
Schnell wurden die drei Arbeitsfelder des Volksbunds deutlich: Kriegsgräber, Jugend & Bildung, Erinnern & Gedenken und mit aktuellen Bezügen zum Beispiel zur Arbeit in der Ukraine sehr präsent.
In einer zweiten Runde ging es um das Elsass, unsere Zielregion. Frau Kliemke hatte Fragen und in QR-Codes hinterlegte Videos und Informationen mitgebracht, die mit iPads in kleinen Gruppen erarbeitet und anschließend präsentiert wurden. Da erfuhren die Schüler:innen Grundzüge der wechselvollen Geschichte des Elsass und näherten sich Themen wie dem Versailler Vertrag, der Maginot-Linie oder dem Europa-Parlament. Auch kulinarischen Besonderheiten rund um Brezeln, Sauerkraut und Gugelhupf, sowie deren vielfältige Entstehens-Mythen sorgten für einige Überraschungen. Denn wer hätte gedacht, dass die Hauptstadt des „urdeutschen“ Sauerkrauts im Elsass liegt?
Zum Abschluss der zweistündigen Info-Veranstaltung erhielten die Fahrenteilnehmer:innen noch das Carnet de bord (Fahrtenheft) mit dem Programm der Fahrt, weiteren Infos, Fragen, Karten, Aufgaben und vielen französischen Sprachhilfen für das Treffen mit den gleichaltrigen Franzosen vom 21.-25.November 2022.
Ein herzliches Dankeschön an Frau Kliemke, die alles so umfangreich und passgenau vorbereitet hat!
K. Schulz-Bennecke
Fotos: M. Heeke, K. Schulz-Bennecke
Tags: FREMDSPRACHEN - Austausche am Gymnasium Dionysianum Rheine - Fordern / fachliches Lernen / bilinguale Module / Europa, EUROPA am Dionysianum