JuniorAkademie 2023: Greta war dabei!
In den Sommerferien freiwillig lernen? Diese Frage stellte ich mir, nachdem mich unsere Mittelstufenkoordinatorin Frau Tegethoff gefragt hat, ob ich dieses Jahr an der JuniorAkademie 2023 teilnehmen möchte.
Bei den JuniorAkademien handelt es sich um eine länderbezogene, außerschulische Förderung, die seit 2003 jährlich in einem Rahmen von zehn Tagen in den Sommerferien stattfindet. Das Programm richtet sich an motivierte Schüler, die sich zwischen einer breitgefächerten Auswahl an Seminaren für eines entscheiden können, das ihren Interessen entspricht. In NRW gab es dieses Jahr zwei JuniorAkademien an den Standorten Ostbevern und Jülich, die solche Seminare anboten. Die JuniorAkademie in Jülich ist, wie jede andere Akademie auch, deutschsprachig, wohingegen man an der JuniorAkademie in Ostbevern nur von englischsprachigen Kursleitern unterrichtet wird.
Greta: unten 2 v. links
Als ich schließlich die Entscheidung traf, mich für das zu Programm zu bewerben und vor der Wahl zwischen den zwei Akademien stand, wusste ich direkt – ich möchte unbedingt an der englischsprachigen Akademie teilnehmen und entschied mich, den Kurs „Biomimicry“ als Erstwahl anzugeben.
Nicht nur unter dem Vorsatz, neue Erfahrungen zu sammeln, sondern auch Freunde zu finden, stieg ich schließlich am 17 Juli mit meiner Mutter in unser Auto und trat die Reise an. Durch das Lesen von mehreren Erfahrungsberichten hatte ich zwar eine grobe Ahnung, was auf mich zukam, trotzdem aber ein flaues Gefühl im Magen. Ich hatte von den langen Tagen gelesen, die mit Frühsportangeboten begannen und mit einer kontrollierten Nachtruhe endeten.
Meine Unsicherheiten wurden jedoch kurz nach der Ankunft in Ostbevern widerlegt, denn schon beim Check-in traf ich auf meine Zimmernachbarin Emma aus Greven, mit der ich mich auf Anhieb gut verstand. Auch die anderen Mädchen auf meinem Flur waren alle so aufgeschlossen und nett, dass wir uns schon direkt zum Abendessen verabredeten, denn als erstes standen noch unsere gewählten Seminare an.
Die Seminare waren ein fester Bestandteil in dem Tagesablauf an der Akademie, der auf die Minute genau durchgetaktet war. Wir waren zweimal am Tag in unseren Kursen. In dem Kurs Biomimicry beschäftigten wir uns mit Naturphänomenen, die wir zum Lösen von technischen Problemen nutzten. Zur Lösung dieser Probleme wurden uns unter anderem direkt zu Anfang in Präsentationen, die die Akademie`ler bereits zu Hause vorbereitet hatten, zwei Strategien vorgestellt, nämlich das Top-down- und das Bottom-up-principle. Diese Strategien bildeten in den kommenden 10 Tagen die Grundlage zur Lösung vieler verschiedener Experimente und Aufgaben.
Somit konnten wir nach den Vorbildern von Fröschen, Adlern, Flughörnchen oder Quallen ein Ei aus 6 Metern Höhe werfen, ohne dass es durch den Aufprall zerbricht. Eine andere Aufgabe war es, ein Zuckerstück über den Schlosssee um die Loburg gleiten zu lassen, ohne dass es sich im Wasser löst. Hierzu durften wir jedoch nicht typische Boote nachahmen und fingen daher an, Tiere wie den fliegenden Fisch oder den Wasserläufer zu implementieren. Unsere letzte Aufgabe war es, einen neuen Alltagsgegenstand zu erfinden oder zu verbessern nach dem Vorbild der Natur. Auch wenn viele Akademieteilnehmer anfangs erst ideenlos waren, sind viele neue Produkte entstanden, die mit Sicherheit nicht nur bei den Erfindern selbst, sondern auch in der echten Produktbranche großes Interesse geweckt hätten.
Hier folgt die Übersicht über einen typischen Tagesablauf:
06:30 – 07:00: Sports
07:30 – 08:20: Breakfast
08:30 – 09:00: Assembly
09:00 – 12:30: Course
12:30 – 13:45: Lunch
14:00 – 15:30: Choir/ Sports
15:30 – 16:00: Break
16:00 – 18:00: Course
18:00 – 19:00: Dinner
19:10 – 20:20: KüA 1
20:30 – 21:40: KüA 2
22:00: Bedtime
Auch wenn es etwas länger gedauert hat, sich nach dem Urlaub an einen so stark durchstrukturierten Tagesablauf zu gewöhnen, wurde das „Horrorprogramm“ schnell zur Gewohnheit und die Tage vergingen wie im Flug. Das Essen war immer lecker (und vor allem der Nachtisch war sehr begehrt) und die KüAs (kursübergreifende Angebote), die von den Akademieteilnehmern selbst vorbereitet wurden, rundeten den Tag perfekt ab. Man konnte sich zwischen so vielen Angeboten entscheiden, dass man mehr als einmal vor dem KüA-Plan stand und sich etwa überlegte, ob man nicht lieber zu einem Sprachkurs wie Tamil oder zu kreativen Angeboten wie Aquarell- und Schwarz-Weiß- Malerei gehen sollte anstelle von sportlichen Aktivitäten wie Cricket oder Yoga.
Am Ende der 10 Tage stand schließlich der finale Vortrag an, auf den man eine ganze Zeit hingearbeitet hat. Zwischen den Präsentationen der drei verschiedenen Kurse, die ihre Themen und Seminare in 20-minütigen Vorträge vorstellten, brachte der Akademiechor mit Stücken wie Jar of hearts oder Eternal flame Abwechslung in das Programm.
Als die Präsentationen vorgestellt und die Museumsgänge abgebaut wurden, war es an der Zeit, Abschied zu nehmen. Viele Tränen flossen, und selbst ich war überrascht, wie schwer mir der Abschied fiel und wie gut mir die 10 Tage an der Loburg gefallen haben. Die Akademie war wirklich, wie uns zu Anfang gesagt wurde, das, was wir aus ihr machten. Die neu geschlossenen Freundschaften halten bis heute und dem nächsten Nachtreffen, das vom Club der Ehemaligen (CdE) organisiert wird, fiebere nicht nur ich schon jetzt entgegen. Rückblickend bin ich mehr als glücklich, dass ich mich dazu entschieden habe, in den Sommerferien freiwillig zu lernen.
Text und Fotos: Greta Lammers (10a)
Tags: Klassen- und Studienfahrten am Dionysianum - soziales Lernen