10+Q1: Deutschrapper hält Vortrag zum Thema Antisemitismus
„Antisemitismus ist bereits das Gerücht über Juden." Mit diesem Zitat von Theodor W. Adorno, Philosoph und Soziologe der Frankfurter Schule, eröffnete Jonathan Kalmanovich alias Ben Salomo seinen Vortrag über Antisemitismus am Montag, dem 21. August 2023, in der Petrikirche des Gymnasium Dionysianum.
Im Rahmen der Antisemitismusaufklärung am Dio gab der Deutschrapper Ben Salomo am Montagmorgen den Schülerinnen und Schülern der Stufen 10 und Q1 Einblick in die deutsche Rap-Szene, die neben gewaltverherrlichender Sprache, frauenverachtenden Texte auch immer mehr antisemitische Tendenzen aufzeigt, gegen die der jüdische Rapper seit Jahren mit seiner Musik, aber auch mit seinen Vorträgen bundesweit ankämpft.
Ben Salomo ist Musiker und bekannt geworden als der erste bekennend jüdische Deutschrapper. In seinen Vorträgen an deutschen Schulen nimmt er Raum und Publikum für sich ein, ganz gleich, ob sie Ben Salomo kennen oder seine Musik schon gehört haben. In seinen Worten schafft er Nähe, er spricht die Jugendlichen im Rapperjargon direkt an, provoziert und benennt Dinge beim Namen. In seinem durchdachten und emotional geführten Vortrag nahm der 1977 in Israel geborene und in Berlin aufgewachsene Musiker Ben Salomo die Schülerinnen und Schüler mit in seine Biografie und verknüpfte diese immer wieder mit antisemitischen Erfahrungen aus der eigenen Jugend sowie mit verachtenden Anfeindungen aus der Deutsch-Rap-Szene.
In Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung ist Rapper Ben Salomo, der die Szene inzwischen verlassen hat, deutschlandweit unterwegs, um junge Menschen für ein wichtiges und ein heute leider wieder sehr präsentes Thema zu sensibilisieren: Antisemitismus.
Bilder und Text: Tiemo Grauert