News Schuljahr 2011-2012
„Straßenkind für einen Tag“ ein voller Erfolg
Sechstklässler des Dio sammelten über 2000 Euro für Straßenkinder-Projekt
Ein großer Erfolg war das Projekt „Straßenkind für einen Tag“ für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6a-c des Gymnasium Dionysianum. Von Donnerstag bis Samstag schlüpfte jede Klasse an einem Tag für ein paar Stunden in die Rolle von Straßenkindern, um die Menschen in Rheine und Spelle über die Situation von Straßenkindern zu informieren und Spenden für das Projekt „Creciendo Unidos“ (Gemeinsam aufwachsen) der Hilfsorganisation „terre des hommes“ zu sammeln.
Entstanden war die Idee nach der Lektüre des Romans „Das Tor zum Garten der Zambranos“ von Gudrun Pausewang im vergangenen Schuljahr. Die Hauptfigur dieses Romans, ein Straßenkind namens Angelito, wird für einige Zeit von einer reichen, weißen Familie aufgenommen, aber nie als gleichwertig akzeptiert und schließlich wieder fortgejagt. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren somit im Deutschunterricht einiges über das Leben eines Straßenkindes. Dass es vielen Kindern in anderen Teilen der Welt, aber auch bei uns in Deutschland, viel schlechter geht als ihnen selbst, beschäftigte die Kinder. So beschlossen sie, sich für diese Kinder zu engagieren.
Der jährlich rund um den 20. November, den internationalen „Tag des Straßenkindes“ von „terre des hommes“ organisierte Projekttag bot eine gute Gelegenheit. Im Unterricht informierten die Deutschlehrerinnen Antje Burkhard (6a), Hannelen Stoffers (6b) und Kirstin Drobietz (6c)ihre Klassen über das Projekt, und diese waren gleich Feuer und Flamme. Neben dem Material, das „terre des hommes“ zur Verfügung stellte ( Informationsblätter, Streichholzschachteln, Luftballons, Putzlappen etc.)bastelten die Kinder weitere Kleinigkeiten, backten Plätzchen und gestalteten Plakate, um die Leute auf sich aufmerksam zu machen. Einige hatten sich sogar als Straßenkinder verkleidet oder aus Kartons Bauchläden für ihre Waren gebastelt. Schließlich sollte alles so realistisch wie möglich aussehen.
So vorbereitet ging es schließlich auf die Straße. Anfangs noch etwas zaghaft, wuchsen die Kinder schnell in ihre Rollen hinein und sprachen die Passanten immer selbstbewusster an. „Eine Spende für Straßenkinder!“, hallte es durch die Innenstadt. Oder auch: „Wir putzen Ihre Schuhe gegen eine kleine Spende!“ Viele Passanten blieben stehen und informierten sich über das Projekt. Die meisten reagierten offen und zeigten sich interessiert an dem, was die Kinder taten. Dass jedoch nicht jeder Passant Verständnis zeigte, konnte die Schülerin und Schüler nicht entmutigen. „Schließlich werden auch die echten Straßenkinder meistens nicht gerade freundlich behandelt“, erklärt Charlotte aus der 6a.
Als prominente Patin unterstützte Marianne Helmes, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Rheine, das Projekt, und das sehr gerne, wie sie betonte, denn schließlich gehe es hierbei ja um Kinder, und das sogar im doppelten Sinn: „Es ist toll, dass die Kinder schon so früh die Erfahrung machen, dass es und wie viel Armut es in der Welt gibt. Die Erfahrungen, die sie im Rahmen dieser Aktion machen, werden sie sicherlich nicht vergessen.“ Moritz, Benedikt, Luca und Simon aus der 6c sahen die Anwesenheit von Frau Helmes als ihren „Joker“: „Sie kennt total viele Leute, die sich dann auch ohne Aufforderung für unsere Aktion interessieren.“ Natürlich ließ sich auch Frau Helmes über die Situation der Straßenkinder aufklären und war beeindruckt, wie souverän die jungen Experten das machten. Sie unterstützte die Aktion mit einer großzügigen Spende und ließ sich im Anschluss gern ihre Schuhe putzen. Angeblich hatte sie extra Schuhe angezogen, die es nötig hatten.
Ziemlich durchgefroren, aber zufrieden und stolz kehrten die Schülerinnen und Schüler schließlich zurück ins Klassenzimmer. Die Frage, die alle interessierte, war nun natürlich: Wie viel Geld haben wir für die Straßenkinder gesammelt? Die Antwort beeindruckte nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Lehrerinnen: 2043,67 Euro hatten die Menschen gespendet, davon allein 263 Euro in Spelle. Der gesamte Betrag wird nun an „terre des hommes“ überwiesen, eine Summe, mit der sicher einigen Kindern im Rahmen des Projekts „Creciendo Unidos“ geholfen werden kann. Stellvertretend für diese Kinder möchten sich die jungen Dionysianer noch einmal herzlich bei allen Spendern bedanken.
Text: Antje Burkhard, 23.1.2011
Bild: Hannelen Stoffers
Dio-Fußballerinnen (WK II) beim Landessportfest
Zu Beginn der Schulwoche schnürte die Fußballmädchenmannschaft (WK II) des Gymnasium Dionysianum zum ersten und leider auch zum letzten Mal in diesem Schuljahr ihre Fußballschuhe und trat beim Landessportfest der Schulen Fußball gegen das Kopernikusgymnasium, das Arnold-Janssen Gymnasium und die Realschule aus Neuenkirchen an. Direkt im ersten Spiel mussten die Schülerinnen gegen die hochfavorisierten Schülerinnen des Kopernikusgymnasium antreten. Bereits nach wenigen Minuten musste die Dio-Mannschaft einen Gegentreffer hinnehmen und auch in der Folge schossen die Gegner, trotz großartiger kämpferischer Leistung der Dionysianerinnen, weitere Tore. Der Gegner wurde seiner Favoritenrolle gerecht, dank vieler toller Paraden der Torwartin Laura Birkheuer hieß es mit dem Schlusspfiff lediglich 7:0. Im zweiten Spiel liefen Lisa und Meike Wietkamp, Ronja Rotthues, Laura Birkheuer, Marie-Philine Kock, Katharina Greif, Wieke Kock und Hedda Bonatz dann nach einem verschlafenen Start einem 1:0 Rückstand hinterher. Aber nach einer tollen Kombination auf der rechten Seite konnte Marie-Philine Kock zum 1:1 zur Halbzeit ausgleichen. In der zweiten Halbzeit gab es dann zahlreiche Chancen für das Dio-Team und Hedda Bonatz erzielte schließlich nach einer hervorragenden Einzelleistung den Siegtreffer. Das letzte Spiel gegen die Realschule aus Neuenkirchen zeigte dann, welch ein Laufpensum die Mädchen bereits hinter sich hatten. Nachdem bereits zwei Mal 40 Minuten in den ersten beiden Spielen absolviert wurden, ließen die Konzentration und Kraft nach und das Spiel ging trotz vieler Chancen, vor allem in der zweiten Halbzeit mit 1:0 verloren. Auch wenn es nicht zum Turniersieg gereicht hat, war die Stimmung beim Team gut. Denn alle hatten bei sonnigem Wetter einen tollen Fußballnachmittag, der im kommenden Schuljahr von allen Beteiligten gerne wiederholt werden möchte.
Text und Bild: Stefanie Richter, 21.11.2011
Straßenkind für einen Tag!
Dionysianer nehmen am Aktionstag von terre des hommes teil
Etwa 100 Millionen Kinder arbeiten und leben auf der Straße. Jedes dritte Straßenkind versucht, in den Straßen Lateinamerikas über die Runden zu kommen. Seit den 80er Jahren ist ihre Zahl weltweit gestiegen. Am 20. November, dem Jahrestag der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention von 1989, organisieren Schulklassen und ehrenamtliche terre des hommes-Mitglieder in vielen Städten in Deutschland die Aktion »Straßenkind für einen Tag!«.
In Rheine werden am Donnerstag und am Freitag Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen des Gymnasium Dionysianum in Zusammenarbeit mit der terre des hommes-Arbeitsgruppe Ibbenbürenfür ein paar Stunden in das Leben von Straßenkindern schlüpfen. In der Rheiner Innenstadt werden sie zum Beispiel Passanten die Schuhe putzen, musizieren oder selbst gebastelte Kleinigkeiten verkaufen und dafür um eine kleine Spende bitten. Ziel der Aktion ist es, auf die Situation der Straßenkinder aufmerksam zu machen und Spenden für Hilfsprojekte zu sammeln.
Im Zusammenhang mit einer Unterrichtsreihe zu Gudrun Pausewangs Roman „Das Tor zum Garten der Zambranos“ haben sich die Klassen 6a-c im vergangenen Schuljahr im Deutschunterricht intensiv mit der Situation von Straßenkindern beschäftigt und sind nun Feuer und Flamme, ihren Beitrag zu leisten, um das Leben von Kindern zu verbessern, denen es weniger gut geht als ihnen.
Straßenkinder arbeiten und betteln für ihre Mahlzeiten. Sie schlafen auf Müllhalden, in Bahnhöfen und unter Brücken, nehmen Drogen als Ersatz für fehlende Wärme und Geborgenheit. Es sind Jungen und Mädchen, die keine Familie mehr haben oder weggelaufen sind, weil alkoholkranke Eltern sie prügeln, es ihnen an Essen und Zuwendung fehlt. Aber es sind auch Kinder, die nachts zu Hause schlafen, aber auf der Straße arbeiten, um ihrer Familie zu helfen. An vielen Orten werden sie von der Polizei misshandelt und vertrieben.
In Bombay werden Straßenkinder mit Unterstützung von terre des hommes auf Bahnhöfen in handwerklichen Fähigkeiten unterrichtet. In Kolumbien holen sie beim Projektpartner „Creciendo Unidos“ („Wir wachsen gemeinsam auf“) versäumte Schuljahre nach, bekommen berufliche Fertigkeiten vermittelt und lernen neue Freunde und ihre Rechte kennen.
Der Erlös des bundesweiten Aktionstages – und damit auch der von den jungen Dionysianern erzielte Erlös – fließt in die terre des hommes-Projektarbeit.
Text: Antje Burkhard
Bild: Terre des hommes
EUROPA: Ghostwalk, van Gogh & Gletschertrekking – das Dio auf Studienfahrt
Studienfahrten der Jg. 13
Eine Führung mit dem „Ghostwalker" durch das dämmrige York, ein Besuch einer Wirkstätte Vincent van Goghs in der Provence sowie eine alpine Tour auf dem Morteratsch-Gletscher standen auf dem Programm der Studienfahrten des Gymnasium Dionysianum, von denen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 13 in der letzten Woche voller neuer Eindrücke nach Rheine zurückkehrten.
Nun gilt es sich wieder auf den anstehenden Endspurt bis zum Abitur zu konzentrieren, doch denken alle noch häufig an die vergangenen Tage zurück. Englisch- und Deutsch-LK hatten sich bei Windstärke 9 auf die Fähre nach Nordengland begeben, was allein schon ein besonderes Erlebnis war. Noch schaurigere Gefühle wusste dann in York der „Ghostwalker" mit seinen düsteren Geschichten an den mittelalterlichen Originalschauplätzen auszulösen. Der Besuch einiger bizarrer Museen, unter anderem dem „York Dungeon" und dem „Schäferstündchen-Haus" von Heinrich VIII., brachte aber auch Erheiterung, ebenso die abendliche Erkundung einiger zünftiger britischer Pubs. Eine Wanderung durch „the moors" ließ schließlich auch das Naturerlebnis nicht zu kurz kommen. Eine Partie Paintball holte dann das Letzte bei den Beteiligten heraus. „Die Stimmung war auf jeden Fall super", berichteten die Teilnehmer, so dass die Fahrt bei allen bleibende Eindrücke hinterließ.
Die York-Gruppe auf der Wanderschaft kurz vorm Ziel (Riveaux Abbey) (Bild: Nhuy Nguyen)
Ans Rhone-Delta Südfrankreichs hatte es Physik-LK und -Grundkurse gezogen. Neben dem Besuch des Papstpalastes in Avignon und der mittelalterlichen Festungsstadt Aigues Mortes mit ihren imposanten Stadtmauern erfuhren die Dionysianer auf einer Fahrt ins beschauliche Saint Rémy auch Interessantes über Vincent van Gogh. Dieser lebte dort in den Jahren 1889/90 in einer psychiatrischen Heilanstalt und hatte während dieser Zeit eine seiner produktivsten Phasen. Unter anderem entstand hier seine berühmte „Sternennacht".
Beeindruckend wirkte auf viele die aus römischer Zeit stammende Aquäduktbrücke „Pont du Gard". Zahlreiche Pannen verhinderten eine komplette Umrundung des Étang de Vaccarès im Zentrum der Camargue auf einer 65 km langen Radtour. Ein Highlight der Studienfahrt war aber in jedem Fall die ganztägige Kanu-Tour auf der Ardèche, bei der die Physiker Gelegenheit bekamen, sich mit Arbeit, Kraft und Leistung eines Wildwassers nicht nur theoretisch zu beschäftigen.
Der Erdkunde-LK fuhr schließlich, ergänzt durch die Biologie-Grundkurse, nach Norditalien an den Comer See und konnte sich dort nach den teils recht anstrengenden Tagesetappen wunderbar in der sonnigen Ferienanlage mit eigenem Pool erholen. Gleich zu Beginn galt es auf einer Bergtour das Gipfelkreuz des Monte Croce di Muggio zu erreichen, was trotz anfänglicher Zweifel dann doch allen gelang. Die oft nicht an Wanderschuhe gewöhnten Schülerfüße konnten sich am Folgetag in der mittelalterlichen Oberstadt von Bergamo etwas erholen, bevor es zu einem Exkurs in die benachbarte Schweiz ging. Hier stand das Trekking auf dem Morteratsch-Gletscher auf dem Programm, wobei die imposante Naturkulisse die Schülerinnen und Schüler nachhaltig faszinierte. Praktisch erlebbar wurden hier auch die Auswirkungen des Klimawandels, denn im Gletschervorfeld wurde der Stand des Eises vor noch wenigen Jahren angezeigt. Ruhe erlebte man dann in der Zisterzienser-Abtei von Piona und beim Baden im Comer See, bevor ein Besuch in Mailand mit Leonardo da Vincis „Letztem Abendmahl", dem Duomo und der mondänen City einen weiteren Höhepunkt markierte.
Die Comer-See-Gruppe des Dio an der Diavolezza-Gipfelstation am Morteratsch-Gletscher (Bild: Marc Bäumer)
Text: Marc Bäumer, 22.9.2011