News Schuljahr 2012-2013
Dionysianum verpasst knapp die Qualifikation
Bei den Bezirksmeisterschaften der Beachvolleyballer in Bocholt konnte die Schulmannschaft des Dionysianum leider nicht den Pokal holen.
Das Team um Trainer Helge Stromberg und Hans Staden mussten im entscheidenden Spiel Lüdinghausen vorbeiziehen lassen und verloren 2:1.
Es war der erste Start des DIOS und beide Trainer waren sich einig, dass im nächsten Jahr die Sache mit guter Vorberteitung neu gestartet wird.
SUPER, 259,95 Euro für`s Tierheim St.Arnold
Viertbeste Mannschaft in NRW
Nach dem Westfalenmeistertitel erreichten die Hockeymädchen beim Landessportfest der Schulen in Mönchengladbach beim Wettbewerb um die NRW-Meisterschaft den vierten Platz. Angetreten gegen Mannschaften, in denen Kaderspielerinnen vertreten waren, machten die Mädchen aus jeder Spielsituation das beste und mussten sich zum Schluss mit ´Blech´ zufrieden geben. Für die gute Leistung herzlichen Glückwunsch an Lena, Friederike, Anna, Lea, Mona, Clara, Charlotte und Carla.
Text und Bild: G. Jesse
Doppeljahrgang feiert den Tag X
Das Ende ihrer Schulzeit feierten die Schülerinnen und Schüler des Doppel-Abiturjahrgangs am Mittwoch auf dem Innnenhof der Schule. Getreu ihrem Motto „Diolymp – Göttlich im Abgang“ hatten sich die Abiturientinnen und Abiturienten als Römerinnen und Römer verkleidet und erwarteten nun ihre Lehrerschaft zum großen Tribunal. In verschiedenen Spielen mussten diese gegen Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Jahrgänge oder gegeneinander antreten und dabei Geschicklichkeit, Wissen, aber vor allem ihren Humor unter Beweis stellen. Dass anschließend so mancher Pädagoge leicht lädiert, nass und schaumverschmiert den weiteren Unterricht bestreiten musste, störte an diesem Tag niemanden.
Text und Bilder: A. Burkhard
Dio-Waterfreaks
Schüler der Klasse 5d haben am Wettbewerb Wasserrad teilgenommen und dabei eine eigene Website erstellt: Die Dio-Waterfreaks machen hier Werbung für ihren Wettbewerbsbeitrag. Daumen drücken ist angesagt!
Bild: Dio-Waterfreaks
McFair auf dem Markt der Möglichkeiten
McFair, die Dio-Schülerfirma war am Samstag, 8. Juni 2013 auf dem ´Markt der Möglichkeiten` in der Innenstadt vertreten. Frederic, Max, Martin, Leonhard, Anna B., Jana, Michelle und Mariann aus der 9b führten im Schichtwechsel den Info- und Verkaufsstand für umweltfreundliche Schulmaterialien und fair gehandelte Produkte. Die zahlreichen Besucher bei schönsten Wetter machten den Tag zu einem vollen Erfolg.
Betriebspraktikum der neunten Klassen
Wie in jedem Jahr fand auch dieses Jahr ein zweiwöchiges Praktikum für die Schüler des Gymnasium Dionysianum in Rheine statt. Im Vorfeld konnten sich alle 9.-Klässler bei einem Betrieb ihrer Wahl bewerben. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass dieses Praktikum kein „Berufs-Findungs-Praktikum“ ist, sondern ein Praktikum, bei dem man die Struktur und die wichtigsten Eigenschaften eines Betriebes kennenlernen soll.
Das Praktikum ist integriert in den Politik-Unterricht der 9. Klassen. Vorbereitet und betreut wird es durch die Lehrkräfte, die jeweils in der Klasse Politik/Wirtschaft unterrichten. So war eine vorbereitende Aufgabe im Unterricht, die Gründung einer Tankstelle nachzustellen. Bei diesem Projekt konnten die Schüler sehr genau erkennen, dass es nicht so einfach ist, einen neuen Betrieb zu gründen, und dass es viele Hürden gibt, die man überwinden muss, bis überhaupt über den endgültigen Betrieb nachgedacht werden kann.
Für die Schülerinnen und Schüler ist das Praktikum eine sinnvolle Ergänzung zum Unterricht, dient es doch dazu, ein Unternehmen im Hinblick auf Struktur, Organisation und Verfahrensabläufe kennen zu lernen.
Melina Stein, die ihr Praktikum beim Jugendamt in Rheine absolviert hat, berichtet: „Ich wurde direkt in die Arbeit einbezogen und habe gelernt, dass das Zusammenwirken vieler verschiedener Faktoren wichtig ist, um ein Projekt im Bereich der Jugendarbeit erfolgreich auf die Beine zu stellen.“
Einen ganz anderen Einblick in das Betriebsleben einer Firma, die im Gegensatz zum Jugendamt privat geführt wird, konnte die ebenfalls 15-jährige Jule Roß bei der Fa. Blumenhof Ottenhues gewinnen. Sie berichtet von den Schwierigkeiten eines wetter- und saisonabhängigen Geschäftes: „ Es ist mit sehr viel Arbeit verbunden, bis all die vielen Blumen und Pflanzen verkaufsfertig auf der Ladentheke präsentiert werden können.“
Beide Schülerinnen nahmen die ungewohnte Arbeit aber gerne auf sich, da sie ja gleichzeitig etwas Neues lernen konnten. „Es ist interessant, Einblicke in die Arbeitswelt zu erhalten und gleichzeitig zu erfahren, wie zum Beispiel versucht wird, den Betrieb möglichst kundenfreundlich zu gestalten und alle Wünsche zu erfüllen“, so Jule Roß. Die Firma Ottenhues, die im letzten Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feierte, ist aufgrund der positiven Erfahrungen mit den Praktikanten und Praktikantinnen ein langjähriger Partner des Schulprojektes, ebenso das Jugendamt der Stadt Rheine.
Den Abschluss des Praktikums bildet die Anfertigung eines ausführlichen Praktikumsberichtes, in dem die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Aspektes ihres gewählten Betriebes untersuchen und ihre eigenen Erfahrungen schildern müssen.
von Jule Roß und Melina Stein
Calmeyer-Ausstellung im Dionysianum
Im Gymnasium Dionysianum ist bis zum 28. Juni eine Ausstellung über den in Osnabrück geborenen Juristen Hans Calmeyer zu sehen. Calmeyer hat während der Nazi-Zeit in den Niederlanden mehrere Tausend Juden vor der Deportation in die Konzentrationslager gerettet.
„Calmeyer ist ein reiner Fall von Humanität“, so hat es der ehemalige Leiter der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, Jozeph Michmann, einmal formuliert. Michmann, der das Konzentrationslager Bergen Belsen überlebt hat, war maßgeblich daran beteiligt, dass Hans Calmeyer 1992 von Yad Vashem geehrt wurde – als Gerechter unter den Völkern.
Calmeyer wurde 1903 in Osnabrück geboren, studierte Jura, ließ sich 1931 in Osnabrück als Rechtsanwalt nieder, erhielt 1933 ein Berufsverbot wegen „Betätigung im kommunistischen Sinne“, das rund ein Jahr später wieder aufgehoben wurde. Als Soldat der Wehrmacht ist er an der Besetzung der Niederlande beteiligt. Das Reichskommissariat in den besetzten Niederlanden beruft den Juristen 1941 nach Den Haag. Calmeyer wird dort Leiter der „Dienstelle zur Klärung von Zweifelsfällen der Abstammung“. Es bestand für die Juden eine Meldepflicht. Calmeyer musste entscheiden, wer „Volljude“, oder nur „Halbjude“ war – eine Entscheidung über Deportation oder Nicht-Deportation, Tod oder Leben.
Calmeyer hat seine quasi richterliche Position ausgenutzt, um sein „Rettungswerk“ auszuführen. Zusammen mit einigen wenigen zuverlässigen Mitarbeitern seiner Dienststelle akzeptierte er gefälschte Abstammungsnachweise, die zum Beispiel von jüdischen Anwälten eingereicht wurden. Dies sprach sich herum. „Calmeyern“ war unter den Juden in den Niederlanden ein geläufiger Begriff. Es entstand, wie es der Osnabrücker Calmeyer-Forscher Peter Niebaum genannt hat, eine „regelrechte Fälschungsindustrie“. Es hatte sich herumgesprochen, dass gefälschte Abstammungsnachweise, wenn sie denn gut gemacht waren, von Calmeyer akzeptiert wurden. So konnten zwischen 3.000 und 17.000 Juden gerettet werden. Die genaue Anzahl lässt sich nicht ermitteln. Yad Vashem geht von etwa 3.000 nachgewiesenen Fällen aus. Andere, wie der Osnabrücker Peter Niebaum, gehen von einer höheren Anzahl aus. Denn es reichte aus, wenn ein Familienmitglied wegen berechtigter Zweifel an seiner „volljüdischen“ Abstammung von der Liste der zu Deportierenden gestrichen wurde. Dann wurde die ganze Familie von der Verfolgung verschont. "Sein Büro war nichts anderes als eine amtliche Fälscherwerkstatt. Mit grotesken bürokratischen Tricks und Schwindeleien 'entsternte' er Juden." Calmeyer akzeptierte gefälschte Abstammungsnachweise, um Juden zu Halbjuden, Vierteljuden oder Ariern zu erklären …“, schrieb 1994 die Wochenzeitschrift „DIE ZEIT“.
Wie so viele hat auch Calmeyer nach der Befreiung kaum über seine Taten gesprochen. Vielleicht wohl auch deshalb, weil er wusste, dass er vielen Juden nicht hatte helfen können. Es war ihm klar, dass Ablehnungsbescheide, die er ausgestellt hat, um sein Werk weiterführen zu können, Todesurteile waren. Er stand unter der dauernden Aufsicht des SD, der seine Arbeit argwöhnisch beobachtete. Er galt der SS als „Beschützer der Juden“; das Reichskommissariat nannte ihn den „Juden-Calmeyer“. Trotz der täglichen Bedrohung und Lebensgefahr konnte Calmeyer bis zur Befreiung der Niederlande durch die Alliierten weitermachen.
Nach dem Krieg kehrt Calmeyer nach etwa 15monatiger Internierung durch die Alliierten nach Osnabrück zurück und arbeitet wieder als Rechtsanwalt. Anfang September 1972 stirbt er an einem Herzinfarkt. Erst viele Jahre später erhält der Geschichtslehrer Peter Niebaum von Calmeyers Witwe einen Koffer mit Dokumenten, aus denen hervorgeht, was Hans Calmeyer in den Niederlanden vollbracht hat.
Seitdem widmet sich Peter Niebaum dem Leben und Werk Calmeyers. Die Ausstellung, die nun im Dionysianum gezeigt wird und auf 28 Schautafeln zahlreiche Dokumente und Fotografien versammelt, ist Peter Niebaum und der Hans-Calmeyer-Initiative in Osnabrück zu verdanken.
Die Ausstellung ist von Montag bis Donnerstag von 8.00 – 16.00 Uhr und am Freitag von 8.00 bis 13.00 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen unter:
Ein Kontakt zu Peter Niebaum kann hergestellt werden.
Text: M. Niehaus; Bild: A: Burkhard