Medientraining für die sechsten Klassen
Zu einem Medientraining versammelten sich die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen in der vergangenen Woche. Auf Einladung des Beratungslehrerteams war Johannes Wenzel, selbstständiger Medienreferent aus Münster, zu Gast an der Schule, um die Schülerinnen und Schüler über Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren der so genannten neuen Medien aufzuklären. In jeweils drei Schulstunden informierte er die Klassen nicht nur über Google, Facebook oder What’s App, sondern bot ihnen auch immer wieder die Gelegenheit, Dinge selbst auszuprobieren. Dabei ging es ihm nicht um die Frage, ob Jugendliche diese Medien überhaupt nutzen sollten, sondern darum, wie sie sie gut, sicher und verantwortungsvoll nutzen können.
Zu Beginn seines Vortrags forderte Herr Wenzel die Schülerinnen und Schüler auf, ihren eigenen Namen zu googeln, um herauszufinden, was über sie im Netz zu finden ist. Dabei erinnerte er sie auch daran, dass nicht nur die Texte und Bilder, die man selbst ins Netz stellt, für jeden sichtbar sind, sondern dass man auch in Beiträgen von Freunden oder sogar Fremden erwähnt oder gezeigt werden kann, so dass man selbst davon eventuell gar nichts weiß. Er appellierte daran, stets sehr vorsichtig beim Veröffentlichen von Texten und Bildern zu sein.
Was sich hinter den in diesem Zusammenhang zentralen Begriffen „Persönlichkeitsrecht“ und „Urheberrecht“ verbirgt, ließ Johannes Wenzel die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe des Internets zunächst selbst recherchieren. Neben Google empfahl er ihnen dabei die Seite fragfinn.de, eine Suchmaschine speziell für Kinder, auf der komplizierte Begriffe – nicht nur für Kinder – verständlich erklärt werden. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass man fremde Texte und Bilder nicht ohne Genehmigung veröffentlichen kann, ohne gegen das Urheberrecht zu verstoßen, und dass das Persönlichkeitsrecht dazu verpflichtet, die Personen, deren Bild man ins Netz stellen möchte, vorher um Erlaubnis zu fragen. Grundsätzlich gilt die Regel: thinkb4upost, oder zu Deutsch: Denke nach, bevor du etwas ins Netz stellst.
Dazu stellte Herr Wenzel den Schülerinnen und Schülern die Internetseite Web-Check 2.0 vor, auf der sie bei Fragen rund um das Thema Sicherheit im Internet nachschauen können. Beim Erstellen eines eigenen Avatars sammelten sie erste Erfahrungen im Umgang mit der Seite.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Frage: Wie zuverlässig sind die Informationen, die ich im Netz finde? Wenzel riet dazu, nur vertrauenswürdige Seiten zu verwenden, und erinnerte daran, dass zum Beispiel auf Wikipedia jeder Internetnutzer Texte veröffentlichen kann, so dass diese mit großer Vorsicht zu verwenden sind. Als Ausgangspunkt für eine Recherche sei diese bei Schülerinnen und Schülern beliebte Seite sicher hilfreich, als einzige Quelle aber ungeeignet.
Auch zum allseits beliebten What’s App Messenger gab es wichtige Warnhinweise. So werden zum Beispiel Gespräche und Bilder, die man verschickt, auf Servern zumindest zeitweise gespeichert. Was mit diesen Daten geschieht, bleibt unklar.
Die Eltern der Sechstklässler waren schon vor einigen Wochen von Guido Wilke, Kriminalhauptkommissar bei der Kreispolizeibehörde Steinfurt, über die Möglichkeiten und Gefahren des Internets informiert worden. In seinem Vortrag zeigte er polizeilich relevante Gefahren auf, informierte und sensibilisierte die zahlreich anwesenden Eltern über erkannte Problemfelder und wies auf Lösungsmöglichkeiten hin.
Text und Bild: A. Burkhard